Nach einer zweijährigen Pandemiepause war es uns im November 2022 wieder möglich, die im Rahmen der Städtepartnerschaft Dar es Salaam – Hamburg begonnene Ausbildung in Bereich der Absturzsicherung / Höhenrettung für den Fire and Rescue Force Tansania fortzuführen.
Gleich am ersten Tag habe ich mich um die Materialsichtung und Prüfung gekümmert. Es wurde mit den Verantwortlichen vor Ort festgelegt, welches Material in Dar es Salaam verbleibt und welches Material weiter an die Feuerwachen im Landesinneren gegeben wird.
Erstes Ziel ist es, alle Wachen mit einer erweiterten Grundausstattung in Absturzsicherung auszustatten und die Kollegen daran auszubilden.
In Dar es Salaam wird die Höhenrettungsgruppe weiter ausgebaut und fortgebildet.
Zweites Ziel ist es, weitere Höhenrettungsgruppen in Tansania auszubilden. Hier sind wir weiterhin auf Spenden von Firmen und Feuerwehren angewiesen. Das Netzwerk der Unterstützer hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt und wir wurden mit gebrauchten, noch nutzbarem Material, aber auch mit Neuware unterstützt.
Der Bedarf ist aber noch erheblich, da nicht auf eigenes Material der Feuerwehr in Tansania zurückgegriffen werden kann.
Während unseres Aufenthalts ist ein von uns gesendeter Container an der Hauptfeuerwache Ilala angekommen. So konnten wir gleich das Material für die Höhenrettung im Empfang nehmen und in unsere Ausbildung mit einbauen.
In Dar es Salaam wurden nun in den Folgetagen zwei Lehrgänge abgehalten.
Zuerst wurde ein Lehrgang Absturzsicherung durchgeführt: Knotenkunde. Materialkunde, Vor- und Querstieg an Objekten standen auf dem Lehrplan.
Hierbei wurden wir erheblich durch die schon in Höhenrettung ausgebildeten Kollegen aus Tansania unterstützt.
Zur Abschlussübung des Lehrgangs durften wir wieder das National-Stadion von Dar es Salaam nutzen, was für einige Teilnehmer schon ein richtiges High-Light war.
Fortbildung der SRHT Einheit Dar es Salaam
In den folgenden Tagen haben wir die Mitglieder der Höhenrettungsgruppe fortgebildet. Saidi und Faresi haben hier im Vorwege schon sehr viel Ausbildungen durchgeführt, sodass wir hier sehr gute Voraussetzungen hatten.
Auch die Feuerwehr Tansania hat uns deutlich bessere Voraussetzungen geschaffen. An der Feuerwache Tameke, in der jetzt die Höhenrettung beheimatet ist, wurde ein Übungsturm errichtet.
Der Übungsturm war grade fertiggestellt worden. Das Baugerüst war noch teilweise vorhanden und der Hof war noch nicht neu gepflastert worden. Aber wir konnten hier schon die ersten Übungen (hier ein Schrägseil) durchführen.
Arbeiten mit einem Dreibein
Höhenrettung bedeutet in Tansania sehr oft auch Rettung aus Tiefen. Sehr hilfreich ist dabei der Einsatz eines Dreibeins.
Dieses Dreibein ist eine Spende und gerade mit dem Container angekommen. Die Kollegen wurden sofort daran ausgebildet und es wurden ihnen die Einsatzmöglichkeiten gezeigt.
Ausbildung auf Sansibar
Auch in Sansibar waren unsere ersten Maßnahmen die Materialdurchsicht und die Überprüfung áuf Sicherheit.
Ibrahim und Moses unterstützen uns während unseres Aufenthalts über alle Maßen.
Sie organisierten die Ausbildung, waren Dolmetscher und Fremdenführer.
Leider meinte das Wetter es mit uns nicht immer gut. Sintflutartige Regenfälle haben immer wieder die Ausbildung unterbrochen, wir konnten aber unser Programm der erweiterten Absturzsicherung trotzdem durchführen.
Die Einweisung im Umgang mit einem Dreibein und einem Rettungsgerät war auch hier mit auf dem Programm. Brunnen und Schächte sind häufige Einsätze mit dieser Ausrüstung. Rettung aus Tiefen, z.B. in Brunnen, die bis zu 15m tief, sind gehören in Sansibar zu häufigen Ensätzen.
Solche Rettungseinsätze können nun sicherer und effizienter durch die Feuerwehr durchgeführt werden.Auch auf Sansibar konnten wir im Fußballstadion üben. An einem Tag begleitete uns das TV-Online Team Zinamoto (Feuerwehr) und Stefan wurde zum TV-Star.
Der Vor- und Querstieg mit Material der Absturzsicherung war Hauptthema. Aber auch Selbstrettung mit dem Feuerwehrsicherheitsgurt, Flaschenzüge, Rettungsgeräte und Dreibeine wurden in den Tagen behandelt.
Auch hier das Abschlussfoto mit hohen Offizieren der Fire und Rescue Force von Sansibar. Leider waren nicht alle Teilnehmer anwesend, da sie wieder Dienst an einer anderen Feuerwache hatten.
Als Resümee kann nur betont werden, dass unsere Ausbildungsreise wieder ein voller Erfolg war. Wir konnten die Kollegen aus Tansania aus- und fortbilden, sodass sie selber weitere Kollegen, auch ohne unsere Anwesenheit, unterrichten können. Es werden aber noch viele Anstrengungen notwendig sein, um alle Ziele zu erreichen.
Dank Herrn Reinhard Paulsen, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Feuerwehr Hamburg, dem Freundeskreis Dar es Salaam – Hamburg, dem SES Bonn und den vielen Spenden von Firmen und Feuerwehren lebt dieser Teilbereich der Städtepartnerschaft und zeigt sehr gute Erfolge.
Wir hoffen, dass das Projekt Absturzsicherung/ Höhenrettung für den Fire and Rescue Force auch in den nächsten Jahren ausreichend Unterstützung erfährt, dass es so kontinuierlich weitergeführt werden kann.
Stefan del Fiol Wilko Westphal Höhenretterausbilder Höhenretterausbilder BF Hamburg BF Hamburg SEGH BF Hamburg SEGH