Erst 1936 wurde in Managua die erste Freiwillige Feuerwehr gegründet. Andere große Städte folgten in den nächsten 20 Jahren. Die Feuerwehren waren alle autonom, schlossen sich aber später zur Federacion zusammen. Präsident Somoza verlieh ihnen den Ehrentitel Benemeritos (die Wohltätigen).
Dennoch war die Feuerwehr noch sehr schwach und schlecht ausgestattet. Nach dem Sieg der Revolution verließen viele Feuerwehrleute Nicaragua und gingen nach Miami. Der Staat übernahm alle Feuerwehren und organisierte sie nach dem Vorbild der DDR zu einer Feuerschutzpolizei um. Ergänzend wurden freiwillige Brandschutzhelfer für die Betriebe gebildet. Unter dem Namen SINACOI (Sistema contra incendios) übernahmen sie den Brandschutz in Nicaragua. Die sozialistischen Bruderstaaten spendeten Löschfahrzeuge (ZIL, URAL, IFA).
Nach der Abwahl der Sandinisten kamen viele der alten Feuerwehrleute aus Miami zurück und forderten die Herausgabe ihrer alten Feuerwachen, was in einigen Städten gelang, woanders aber auch nicht.
SINACOI wurde aufgelöst, es entstand die staatliche Berufsfeuerwehr DGB (Direccion General de Bomberos), die Brandschutzhelfer formierten sich zur Asociacion Civil, Cuerpo de Bomberos Voluntarios als Freiwillige Feuerwehr. Als vierte Feuerwehrorganisation etablierten sich die Bomberos Unidos sin Fronteras (BUSF), eine spanische Organisation.
Der Bürgerkrieg in Nicaragua hatte tiefe Wunden hinterlassen, die sich nur langsam schlossen. So gab es anfangs keine Zusammenarbeit der Feuerwehrorganisationen. Aber Zeit heilt Wunden.
Zwar hat jede Organisation immer noch sein eigenes Logo, trägt seine eigene Uniform, aber die Regierung hat die 4 Organisationen unter dem Dach Vereinigte Feuerwehren (Bomberos Unificades) zusammengeführt.
Gab es in Nicaragua Feuerwehren erst nur in größeren Städten, insgesamt 35 Feuerwachen, so begann nun ein rasanter Aufbau. Viele kleinere Orte und Dörfer erhielten eine eigene Feuerwehr. In den Standardwachen stehen nun zumeist 2 Fahrzeuge: ein Löschfahrzeug und ein Tankwagen.
Inzwischen hat sich die Anzahl der Stationen auf 121 erhöht. Die Bilder stammen von verschiedenen Einweihungsveranstaltungen.
Die staatliche Feuerwehr sucht nun angestrengt gebrauchte Löschfahrzeuge aus Deutschland. Gern als Schenkungen, man ist aber auch bereit einen moderaten Preis für die Fahrzeuge zu bezahlen.
Ebenso sind Ausrüstungsgegenstände aller Art sehr willkommen. Den Transport kann man mit einem Transportkostenzuschuss der Organisation Engagement Global sowie valorisierbarer Eigenleistungen ohne eigenen Finanzbedarf realisieren.
Falls Sie Fragen haben oder Hilfe benötigen, sprechen Sie uns an (r.paulsen@feuerwehr-hamburg.de).